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Niedersächsisches Agrarministerium kündigt längst

überfällige Tierschutz-Offensive an
In Berichten wird der niedersächsische Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke (Agrarministerium) mit der Aussage zitiert „Niedersachsen will Reformen in der Geflügelmast, gravierende Mängel eingeräumt". Im Weiteren wird berichtet, dass das Ministerium u. a. konkret das bisher praktizierte und aus Tierschutzsicht abzulehnende „Schnäbelkürzen bei Legehennen und Puten" verbieten will. Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landesverband Niedersachsen begrüßen dies ausdrücklich. Schon vor Wochen hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium dem Deutschen Tierschutzbund eine Gesprächsrunde zu diesem Thema zugesagt.

Offenbar plant das niedersächsische Ministerium neben dem Verbot des Schnäbelkürzens Änderungen bei der Ausstattung in den bisher üblichen Dunkelställen der Intensivtierhaltung. Der Staatssekretär hat in der offenbar nicht öffentlichen Anhörung des Landtagsausschusses u.a. mitgeteilt, dass der durch die EU vorgeschriebene Platzbedarf in der Hühner- und Putenhaltung kritisch zu bewerten sei. Bei Flugenten solle man sogar ihre grundsätzliche Eignung für die Nutztierhaltung überdenken. Außerdem sagte das Ministerium den Berichten zufolge zu, die bisherige Praxis, die männlichen Küken in der Legehennenhaltung zu töten, beenden zu wollen.

„Wir begrüßen die Aussagen. Es bleibt aber bei dem alten Spruch, an Taten, nicht an Worten soll man messen. Die gravierenden Mängel, zu denen das Ministerium nun offenbar endlich Handlungsbedarf erkannt hat, sind nicht durch kleine Korrekturen behebbar.

Die Haltungssysteme als Ganzes müssen verändert werden, aber auch eine Wurzel des Übels, die Hochleistungszucht beendet werden. Das wäre aus Tierschutz- und Verbraucherschutzsicht konsequent", kommentiert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Es bedarf eines rigorosen Kurswechsels. Es muss damit vorbei sein, dass Tiere in Haltungssysteme hineinmanipuliert werden. Die Haltungssysteme und die Zucht müssen nach tierischen Bedürfnissen ausgerichtet werden. Niedersachsen findet hoffentlich endlich das Ende als Hochburg der Geflügelqual."

Pressemitteilung vom 19.11.2010

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