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Tierversuche 2

Nächste Phase bei REACH hat begonnen -

Letztes Jahr, am 1.Juni 2007, ist REACH, das größte umweltpolitische Projekt der EU in Kraft getreten. TASSO berichtete im „TIERNOTRUF Winter 2007“ darüber. REACH ist eine Verordnung zur Registrierung, Evaluierung, und Autorisierung chemischer Stoffe. Eine neu geschaffene Europäische Agentur für chemische Stoffe in Helsinki wurde eigens für REACH gegründet. Jede Firma, die einen chemischen Stoff ab 1 Tonne pro Jahr in der EU herstellt bzw. importiert, ist verpflichtet, diesen Stoff in Helsinki zu registrieren. Stichtag für die Registrierung ist der 1. Juni 2008.

Ziel der Verordnung sei es, Mensch und Umwelt vor den Gefahren chemischer Stoffe besser zu schützen. „Dass für das vordergründig gut klingende Projekt aber zig Millionen Tierversuche vorgeschrieben sind, wird in der Öffentlichkeit kaum erwähnt. REACH ist aus tierschützerischer Sicht ein Rückschritt in die Steinzeit.“, kritisiert Philip McCreight, Leiter der Tierschutzorganisation TASSO, das Vorhaben der EU. „Längst ist bekannt, dass chemischen Stoffe auch ohne Tierversuche auf ihre Gefährlichkeit hin überprüft werden könnten.“, so McCreight weiter. „In erster Linie scheint es bei REACH ja auch mehr um Haftungsausschlüsse für die chemische Industrie, als um den Schutz von Mensch und Umwelt zu gehen.“

Dramatischer Anstieg der Tierversuchzahlen in 2004

Artikel vom 15.11.2005

Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft hat am 14.11.2005 die aktuelle Statistik für in Tierversuchen getötete Tiere im Jahre 2004 veröffentlicht und damit heftige Reaktionen bei Tierschützern hervorgerufen.

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte sieht hier sofortigen Handlungsbedarf für die Regierung: "Seit 1991 sind nicht mehr so viele Tiere in Tierversuchen verbraucht worden", äußerte sie Dr. Corina Gericke, Fachreferentin des Verbandes, angesichts der vorliegenden Zahlen.

2004 wurden im Vergleich zum Vorjahr 7,3 Prozent mehr Tiere im Tierversuch getötet. Dies entspricht einer Zahl von 153.148 Tieren. Die Gesamtzahl der in Deutschland im Tierversuch getöteten für 2004 Tiere liegt bei 2.265.489 Tieren.
Im Koalitionsvertrag sprechen sich die Koalitionspartner der kommenden Regierung sich für eine zügige Weiterentwicklung von Ersatzmethoden aus, damit der Tierversuch nicht automatisch zur Risikobewertung von Stoffen herangezogen würde.

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte fordert in diesem Zusammenhang, dass die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit den Bundesländern unverzüglich mit der Förderung tierversuchsfreier Verfahren beginnen müsse. Die Einrichtung von Lehrstühlen für Ersatzmethoden zum Tierversuch sei hierbei ein unverzichtbarer erster Schritt. "In Zeiten von Hartz IV und Mehrwertsteuererhöhung, wo an allen Ecken und Enden gespart wird, dulden wir nicht, dass neue Tierversuchsanstalten mit zweistelligen Millionenbeträgen bezuschusst werden, während die tierversuchsfreie Forschung auf der Strecke bleibt", kritisiert Dr. Corina Gericke.

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500.000 Unterschriften

Quelle: Ärzte gegen Tierversuche

Ergänzung vom 8. September 2004:
Eine halbe Million Unterschriften gegen Chemikalien-Tierversuche

Anlässlich des Beginns der Beratungen des EU-Parlaments über die neue EU-Chemikalien-Verordnung (REACH) demonstrierten heute Vormittag Tierrechtler aus ganz Europa und übergaben den Parlamentariern in Brüssel rund 500.000 europaweit gesammelte Unterschriften. Die Unterzeichner fordern, für das neue Chemikalien-Programm moderne tierversuchsfreie Verfahren zu fördern, anstatt Millionen Tiere zu vergiften. Vor Ort dabei waren Delegierte des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte e.V. und der Ärzte gegen Tierversuche e.V.. Diese beiden deutschen Vereine hatten zusammen über 85.000 Unterschriften beigesteuert. Organisiert wurde die Veranstaltung von der 'Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen' (ECEAE)*.

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Ratte zum Versuchstier des Jahres 2007

gekürt!

Seit 2003 ernennt der “Bundesverband Menschen für Tierrechte” jedes Jahr ein Tier zum Versuchstier des Jahres. Damit will der Verband auf das Leid von Tieren in Laboren aufmerksam machen. Nach der Muschelmaus 2006, dem Javaneraffen 2005 und 2004, sowie der Goldorfe 2003 wurde dieses Jahr die Ratte gekürt.

Zwei wissenschaftliche Studien kämen zu dem erschreckenden Ergebnis, dass 15 Jahre experimentelle Alkoholforschung an Ratten keine relevanten Ergebnisse für alkoholkranke Menschen gebracht haben, so der Bundesverband.

Im Rahmen der Versuchsreihen würden die Ratten alkoholkrank gemacht und dann auf Entzug gesetzt. Davon würde man sich Rückschlüsse auf Stoffwechselvorgänge oder Organschädigungen versprechen. Nicht nur, dass diese Versuche unendliche Qualen für die hochsozialen und intelligenten Ratten bedeuten. Zudem sei dadurch für alkoholkranke Menschen keine Therapieverbesserung belegt!, so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des “Bundesverbandes Menschen für Tierrechte”. Außerdem gäbe es nach Aussagen von Dr. Simons genug alternative und effizientere Möglichkeiten der Forschung wie z. B. Untersuchungen an gesunden und kranken Menschen oder an Zellkulturen.

Tasso-Newsletter vom 28.04.2007