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Swatch-Chef Hayek wirft Reptilien-Armbänder

Die Swatch-Gruppe, wirft die umstrittenen Produkte

radikal aus dem Sortiment.

Quelle: Tagesschau Schweiz

Ein «Rundschau» - Bericht über schockierende Fang- und Tötungsmethoden bei der Herstellung von Reptilien-Leder für Luxusprodukte hat Folgen: Der führende Uhren-Konzern der Schweiz, die Swatch-Gruppe, wirft die umstrittenen Produkte radikal aus dem Sortiment. Auch der Verband der Uhrenindustrie FH kündigt Reaktionen seiner Mitglieder an.


Swatch-Chef Nick Hayek hat nach dem Bericht der «Rundschau» von letzter Woche das Ausmass der Tierquälerei in Indonesien erkannt. «Wir haben entschieden, dass sämtliche wilden Tiere oder Reptilien bei uns nicht mehr für Armbänder verwendet werden. Diese wurden zwar wenig verwendet, aber das wird jetzt radikal verboten, das wird bei uns nicht mehr gemacht», erklärte Hayek.

Einzige Ausnahme sei der Alligator Mississipiensis, der in den USA gezüchtet wird. Aber auch in den USA werde die Swatch-Gruppe direkt bei den Züchtern überprüfen, wie die Tiere gehalten und getötet werden.

Grausame Methoden

Die «Rundschau» dokumentierte, wie auf der indonesischen Insel Sumatra Schlangen bei lebendigem Leib die Haut abgezogen wird. Echsen werden mit zusammengeschnürten Beinen in Säcke gestopft. Grossabnehmerin dieser Reptilienleder ist die Schweiz - und da hauptsächlich die Uhrenindustrie, die jedes Jahr mehr als eine Million solcher Uhrenarmbänder importiert.

Für die Uhren-Branche reagierte in der Sendung FH-Präsident Jean-Daniel Pasche: «Wir müssen die Diskussion mit den Mitgliedern führen, damit Massnahmen getroffen werden, um die Situation der Tiere zu verbessern.»

«Das müssen wir stoppen»

Weiter bedeckt hält sich dagegen die Modebranche. Die Schweizer Luxusmarke Bally führt Echsen- und Pythonleder, auch aus Indonesien. Das Unternehmen wollte gegenüber der «Rundschau» keine Stellung nehmen. Man bereite eine Presseerklärung vor, hiess es.

Swatch-Chef Nick Hayek dagegen will nicht weiter zuwarten: «Sie haben ja ihre Uhr auf der Haut, und Sie tragen sie. Und Sie wollen doch nicht ein Tier so katastrophal leiden sehen, einfach aus Grund der Ästhetik oder Schönheit. Das ist unakzeptabel.» Hayek fügte hinzu: «Das müssen wir stoppen und verhindern.»